Wenn man über Tiere - insbesondere Katzen - schreibt, wird man schnell in die Ecke des Trivialen und Banalen gestellt. Ist mir in dem Fall aber egal. Denn das hier ist nicht trivial. Es ist eine große Geschichte, und manche Geschichten kann man sich nicht ausdenken. Sie passieren einfach. Sie klingen so schön, dass sie kaum wahr sein können.
Als Straßenmusiker und Junkie James Bowen vor fünf Jahren am absoluten Tiefpunkt war, lief ihm eine kranke Katze zu. Obwohl er selbst genug Probleme am Hals hatte, entschied er sich, sie aufzupäppeln und dann wieder in die Freiheit zu entlassen. Doch Kater Bob hatte eigene Pläne: seit jenem Tag weicht er Bowen nicht mehr von der Seite und begleitet ihn überall hin. Auf seinen Schultern. Es entstand eine Symbiose, die beiden das Leben gerettet hat. Weil ich bei Tiergeschichten immer anfange zu heulen, erzähle ich jetzt nicht weiter. Muss ich auch gar nicht, denn die Geschichte wird noch unglaublicher: Eine Literaturagentin sah das ungewöhnliche Paar in den Straßen Londons und sorgte dafür, dass Bowen die Geschichte aufschrieb. Heraus kam “A Street Cat Named Bob”. Ich hab das Buch zwar noch nicht gelesen, aber die Story an sich ist schon mal der Knaller. Wen es interessiert, der kann sich ja mal folgenden Bericht anschauen. Ich finds unglaublich knuffig. Und ich verwette meinen tierlieben Arsch darauf, dass das Ding ein Erfolg wird.
Ja, heute ist Thanksgiving. Also, zumindest in den USA. In Kanada fand der Feiertag bereits am 8. Oktober statt. Auch wenn das Fest für unsere Breitengrade eigentlich keine Rolle spielt, sind wir ja doch alle mehr oder weniger durch amerikanische Fernsehserien und Kinofilme sozialisiert.
Ich hab mal ein paar Thanksgiving-Eindrücke gesammelt, und wie erwartet ist die Spannbreite der Eindrücke wie bei jedem Feiertag groß. Sie reicht von “iieeeeks”:
Das Thanksgiving-Foto von Marilyn Monroe ist auf so viele Weisen archaisch, oder? Knallt sie das Federvieh gleich ab, oder hält sie die Flinte nur für ihren Mann im Tausch gegen eine Diamantenhalskette, um ihm danach in Reizwäsche einen Kuchen zu backen? Na ja, mit der political correctness war es 1950 halt noch nicht so weit her.
Wenn die Miezekatze reden könnte, würde sie wahrscheinlich sagen: “I don’t give a fuck, gimme that bird.”
Man mag über die “Twilight”-Reihe denken, was man will. Jedenfalls ist Robert Pattinson offensichtlich froh, dass es nun vorbei ist. Sein Kommentar zu den Romanen: “It’s so looooong….”
Buzzfeed hat nun einen Supercut mit verschiedenen Interviews des “Twilight”-Stars veröffentlicht, die eine klare Sprache sprechen. Seht selbst:
TOR, .onion-Domains, die Silk Road, das Darknet. Begriffe wie aus einem Science Fiction Roman, doch sie sind real. Abseits von hochglanzpolierten Social Networks, Shoppingparadisen und “Wo krieg ich das billiger”-Portalen existiert ein alternatives Web, ein Netz in den Schatten: das Darknet. Es umgeht Zensur, Diktatur und hat sich eigene Regeln geschaffen. Ein Guerillanetz, schmutzig und faszinierend zugleich, virtuelles Mos Eisley für Rebellen, Revolutionsführer, Separatisten, Drogendealer, Hacker, Schmuggler, Anarchisten und Kriminelle. Michael Seemann hat sich hineingewagt ins Darknet und berichtet im Spex Magazin. Lesenswert!
Das Shortlist Magazine hat eine Fotoserie veröffentlicht, die Filmstar Lookalikes aus der Muppet Show zeigt. Steve Buscemi alias Pepe the King Prawn ist schon mal ein dicker Treffer. Wer The Great Gonzo VS Adrien Brody oder auch Crazy Harry VS Jack Nicholson sehen will, der sollte sich den ganzen Artikel unbedingt geben.
Was war los diese Woche im Netz? Was wurde gebloggt, worüber haben wir auf Facebook, Twitter und Co. geredet? Der Netzgossip der vergangenen Woche:
Der Gipfel der Peinlichkeit war auf jeden Fall das Video von Madonna, die mit Psy im Gangnam Style abgehottet hat. Nicht nur, dass mittlerweile auch der letzte Hinterwäldler von dem Gangnam Crap genervt sein dürfte - Madonna zeigte damit einmal mehr, dass sie schon lange nicht mehr zur Avantgarde gehört. Vorbei die Zeiten, in denen sie vorlegte und der Rest der Welt nachzog.
Da schau ich mir doch lieber den absolut putzigen Livestream der Katzenfamilie an, der sich erstaunlich schnell über die sozialen Netzwerke verbreitete und reihenweise Herzen zum Schmelzen brachte. Selbst Nerdcore und die taz posteten den Link.
Sarah Kuttner outete sich als “Twilight”-Premierengängerin und wies ihre Facebookfans lapidar auf die “Gefällt mir nicht mehr”-Funktion hin. Ich finde das ganz wunderbar, denn auch mir geht der Hate auf die glitzernden Vampire mittlerweile mehr auf die Nerven als die Filme selbst. In diesem Zusammenhang solltet Ihr Euch auch mal den fabelhaften Artikel von “Fünf Filmfreunde“-Member Rajko Burchardt geben. Er bringt da einiges auf den Punkt, wie ich finde.
Schlecky Silberstein aka Spiegel Offline griff die Idee des “Google Poetics”-Blogs, aus der Autovervollständigen-Funktion des Suchmaschinengiganten Gedichte zu konstruieren, auf und berichtete von seinem Versuch, das Ganze mal auf deutsch zu machen. Die Ergebnisse sind haarsträubend bis brüllend komisch.
Der beste Tweet der Woche kam eben von @Chazewill alias Mr. Floppy:
Rosen sind rot. Mein Vater ist blau. Im Reimen bin ich voll schlecht. Spülmaschine
Natürlich wurde auch die Pleite der Frankfurter Rundschau im Internet fleißig kommentiert. Am Dienstag veröffentlichte Spiegel Online einen Bericht, demzufolge das Traditionsblatt Insolvenz anmelden musste. Journalist und Blogger Richard Gutjahr bewertete diese Situation folgendermaßen:
Mehr Symbolik geht nicht: Von Spiegel Online zu erfahren, dass die eigene Zeitung Insolvenz angemeldet hat. #FR
Wer auf Gutjahrs Blog ein wenig tiefer liest, dem wird klar, wie er das meint: es geht ganz einfach darum, dass die deutschen Verlage immer noch nicht im digitalen Zeitalter angekommen sind. Mit Plattformen wie Flattr gibt es durchaus Micropaymentplattformen, deren Einsatz praktikabel und einfach ist, wie zum Beispiel die Onlineausgabe der taz oder auch Spreeblick beweisen. Es gehe darum, die Leser nach und nach an freiweillige Bezahlmethoden und kleine Beträge, die sogenannten “lousy Pennies” zu gewöhnen. Schritte, wie sie zum Beispiel der Axel Springer Verlag mit seinen Onlineangeboten von Bild und Welt erwägt, bei denen rigorose Bezahlschranken eingeführt werden sollen, gehen definitiv in die falsche Richtung. Die Verlage müssen erkennen, dass ein nostalgisches Festhalten an dem einst monumentalen Status des Printjournalismus nicht sinnvoll ist. Die Bedeutung der digital verbreiteten Medien werde unvermeidlich immer größer, so Gutjahr. Er bringt es mit folgenden Worten auf den Punkt:
Wann haben Sie das letzte Mal ein Telegramm bekommen? Ein Fax? Natürlich wird es in Zukunft noch gedruckte Zeitungen geben, genauso wie es im Central Park von Manhattan heute auch noch Pferdekutschen gibt. Fakt ist: Für die inhaltliche wie auch gestalterische Weiterentwicklung des Journalismus spielen Printmedien schon lange keine Rolle mehr.
Dass es auch anders geht, bewies in dieser Woche niemand geringerer als Barack Obama: über den Flickr-Stream des Weißen Hauses veröffentlichte er folgendes Foto:
Foto: The White House / Flickr (Unites States Government Work)
Es zeigt ihn mit der jungen Turnerin McKayla Maroney, die bei den Olympischen Spielen 2012 in London mit obiger Pose, unzufrieden mit ihrer eigenen Leistung, den Erhalt der Silbermedaille quittierte. Das “not impressed”-Bild ging um die Welt und der US-Präsident nutzte das Treffen mit ihr, um humorvoll zu zeigen, dass nicht jeder unbedingt beeindruckt von ihm ist. Das Foto wurde auf Flickr bereits über 2 Millionen Mal angeschaut. Ein gutes Beispiel, wie man ein digitales Medium à la Flickr gekonnt nutzt.