Auch wenn Dinge wie verfluchte Gemälde ohne jede Frage unter die Kategorie “Humbug” fallen, kann ich nicht abstreiten, dass diese Bilder hier irgendwie verstörend auf mich wirken. Aber ich steh ja auch irgendwie auf die verstörenden Seiten des Lebens - und die Kunst ist ein wunderbares Medium, um solch eine dunkle Seite auszuleben. Vorhang auf für vier verstörende Gemälde, die ihr euch nicht wirklich an die Wand hängen solltet, wenn ihr nicht gerade in einem transsilvanischen Schloss lebt und kopfüber an der Decke hängend schlaft…
The Nightmare
Das Ölgemälde “The Nightmare” von John Henry Fuseli stammt aus dem Jahr 1781. Abgesehen davon, dass die Frau mehr tot als schlafend aussieht, hat das Bild eine eindeutige Konnotation: der Inkubus, der auf der Dame sitzt, ist ein männlicher Dämon, der dafür berüchtigt ist, Frauen im Schlaf zu “verführen”. Fragt sich also nur noch, was das gierig dreinschauende Pferd bei dieser Ménage-à-trois für eine Rolle spielt…
The Crying Boy
“The Crying Boy” von Bruno Amadio sorgte in den 1980ern für Furore, als die britische “The Sun” den Mythos in Umlauf brachte, dass das Gemälde wiederholt - völlig unbeschädigt - in niedergebrannten Häusern aufgefunden worden war. Ein Feuerwehrmann behauptete sogar, dass kein Angehöriger der Feuerwehr sich deshalb jemals eine Kopie dieses weit verbreiteten Bildes in sein Haus hängen würde. Einige Woche später hatte die britische Boulevardpresse die Gerüchteküche derart angeheizt, dass Massenverbrennungen des Bildes organisiert wurden.
The Anguished Man
Das obige Bild gehört einem Mann namens Sean Robinson, der davon überzeugt ist, dass das Bild verflucht ist. Um die Welt davon zu überzeugen, hat er sogar ein Video bei YouTube hochgeladen, dass die “paranormalen Aktivitäten” zeigt, die das Gemälde verursachen soll. Angeblich hat Robinson durch eigene Recherchen herausgefunden, dass der (ungenannte) Künstler Selbstmord begangen haben soll, nachdem er das Bild gemalt hatte - mit seinem eigenem Blut. Klingt natürlich nach einem 1a-Hoax, aber an die Wand hängen würde ich es mir trotzdem nicht…
The Hands Resist Him
“The Hands Resist Him” von Bill Stoneham wurde im Jahr 2000 zu einem Meme, als es als das “eBay Haunted Painting” durchs Netz ging. Das Gemälde soll bei Betrachtern Schwindel und Krankheitsgefühle auslösen, und das Paar, welches das Gemälde bei eBay versteigerte, gab an, dass die Figuren bei mehreren Gelegenheiten aus dem Bild “herausgetreten” sein sollen. Das Kuriose daran: der Künstler selbst kann sich weder den Titel noch den Schrecken erklären, den sein Werk verbreitet. Der Junge, der aussieht wie eine Figur aus “American Horror Story”, ist Stoneham selbst. Das Fenster, an denen kleine Hände scharren, soll die Grenze zwischen Wachzustand und Traumwelt darstellen, und die furchterregende Puppe ohne Augen soll nach seiner Aussage eine Art helfende Traumführerin sein. Wenn ihr mich fragt, macht dies das Ganze nur noch haarsträubender…