Was war los diese Woche im Netz? Was wurde gebloggt, worüber haben wir auf Facebook, Twitter und Co. geredet? Der Netzgossip der vergangenen Woche:
Der Gipfel der Peinlichkeit war auf jeden Fall das Video von Madonna, die mit Psy im Gangnam Style abgehottet hat. Nicht nur, dass mittlerweile auch der letzte Hinterwäldler von dem Gangnam Crap genervt sein dürfte - Madonna zeigte damit einmal mehr, dass sie schon lange nicht mehr zur Avantgarde gehört. Vorbei die Zeiten, in denen sie vorlegte und der Rest der Welt nachzog.
Da schau ich mir doch lieber den absolut putzigen Livestream der Katzenfamilie an, der sich erstaunlich schnell über die sozialen Netzwerke verbreitete und reihenweise Herzen zum Schmelzen brachte. Selbst Nerdcore und die taz posteten den Link.
Sarah Kuttner outete sich als “Twilight”-Premierengängerin und wies ihre Facebookfans lapidar auf die “Gefällt mir nicht mehr”-Funktion hin. Ich finde das ganz wunderbar, denn auch mir geht der Hate auf die glitzernden Vampire mittlerweile mehr auf die Nerven als die Filme selbst. In diesem Zusammenhang solltet Ihr Euch auch mal den fabelhaften Artikel von “Fünf Filmfreunde“-Member Rajko Burchardt geben. Er bringt da einiges auf den Punkt, wie ich finde.
CBS brachte ein Video von dem jetzt schon legendären “The Big Bang Theory”-Flashmob in Umlauf. Fast 10 Millionen Views in drei Tagen sprechen für sich, und René Walter von Nerdcore fasste auf Twitter treffend zusammen:
Das Ende dieses Big Bang Theory-Clips is echt beyond awesome… crackajack.de/2012/11/16/big…
— Nerdcore (@NerdcoreBlog) November 16, 2012
Apropos Twitter: Am Donnerstagabend fiel die Zwitscher-Website kurzzeitig aus und verursachte mäßig bis starke Panikattacken bei seinen Usern:
Twitter Fehler. Twitter hat Probleme. Versuchen sie es später erneut. Probleme?? Hallo? Deswegen bin ich hier. Ich habe auch welche.
— Mr. Floppy (@Chazewill) November 15, 2012
Schlecky Silberstein aka Spiegel Offline griff die Idee des “Google Poetics”-Blogs, aus der Autovervollständigen-Funktion des Suchmaschinengiganten Gedichte zu konstruieren, auf und berichtete von seinem Versuch, das Ganze mal auf deutsch zu machen. Die Ergebnisse sind haarsträubend bis brüllend komisch.
Der beste Tweet der Woche kam eben von @Chazewill alias Mr. Floppy:
Rosen sind rot. Mein Vater ist blau. Im Reimen bin ich voll schlecht. Spülmaschine
— Mr. Floppy (@Chazewill) November 13, 2012
Natürlich wurde auch die Pleite der Frankfurter Rundschau im Internet fleißig kommentiert. Am Dienstag veröffentlichte Spiegel Online einen Bericht, demzufolge das Traditionsblatt Insolvenz anmelden musste. Journalist und Blogger Richard Gutjahr bewertete diese Situation folgendermaßen:
Mehr Symbolik geht nicht: Von Spiegel Online zu erfahren, dass die eigene Zeitung Insolvenz angemeldet hat. #FR
— Richard Gutjahr (@gutjahr) November 13, 2012
Wer auf Gutjahrs Blog ein wenig tiefer liest, dem wird klar, wie er das meint: es geht ganz einfach darum, dass die deutschen Verlage immer noch nicht im digitalen Zeitalter angekommen sind. Mit Plattformen wie Flattr gibt es durchaus Micropaymentplattformen, deren Einsatz praktikabel und einfach ist, wie zum Beispiel die Onlineausgabe der taz oder auch Spreeblick beweisen. Es gehe darum, die Leser nach und nach an freiweillige Bezahlmethoden und kleine Beträge, die sogenannten “lousy Pennies” zu gewöhnen. Schritte, wie sie zum Beispiel der Axel Springer Verlag mit seinen Onlineangeboten von Bild und Welt erwägt, bei denen rigorose Bezahlschranken eingeführt werden sollen, gehen definitiv in die falsche Richtung. Die Verlage müssen erkennen, dass ein nostalgisches Festhalten an dem einst monumentalen Status des Printjournalismus nicht sinnvoll ist. Die Bedeutung der digital verbreiteten Medien werde unvermeidlich immer größer, so Gutjahr. Er bringt es mit folgenden Worten auf den Punkt:
Wann haben Sie das letzte Mal ein Telegramm bekommen? Ein Fax? Natürlich wird es in Zukunft noch gedruckte Zeitungen geben, genauso wie es im Central Park von Manhattan heute auch noch Pferdekutschen gibt. Fakt ist: Für die inhaltliche wie auch gestalterische Weiterentwicklung des Journalismus spielen Printmedien schon lange keine Rolle mehr.
Dass es auch anders geht, bewies in dieser Woche niemand geringerer als Barack Obama: über den Flickr-Stream des Weißen Hauses veröffentlichte er folgendes Foto:
Es zeigt ihn mit der jungen Turnerin McKayla Maroney, die bei den Olympischen Spielen 2012 in London mit obiger Pose, unzufrieden mit ihrer eigenen Leistung, den Erhalt der Silbermedaille quittierte. Das “not impressed”-Bild ging um die Welt und der US-Präsident nutzte das Treffen mit ihr, um humorvoll zu zeigen, dass nicht jeder unbedingt beeindruckt von ihm ist. Das Foto wurde auf Flickr bereits über 2 Millionen Mal angeschaut. Ein gutes Beispiel, wie man ein digitales Medium à la Flickr gekonnt nutzt.
Das wars von mir für diese Woche.
Möge der Gossip mit Euch sein.