Wenn Menschen sagen, sie seien stolz auf irgendetwas, ist es ja oft nur eine Floskel. Aber in diesem Fall ist es so unfloskelig wie nur möglich, wenn ich sage: Wir sind sehr stolz darauf ankündigen zu können, dass ab sofort Zeichnungen des großartigen Gerhard Seyfried auf unserem kleinen Blog zu finden sein werden.
Ich weiß noch genau, wie ich Anfang der 90er Jahre - jung und vollkommen stoned - bei meinem Kumpel im Dachgeschoss saß und “Wo soll das alles enden”, “Freakadellen und Buletten”, “Invasion aus dem Alltag” oder “Das schwarze Imperium” las und das Grinsen nicht mehr aus dem Milchgesicht bekam. Als gebürtiger West-Berliner, und mit zarten 16 Jahren mitten in der Sturm-und-Drang-Phase, waren Gerhard Seyfrieds Comics über die linke Szene meiner Stadt eine echte Offenbarung für mich.
Für alle, die Gerhard Seyfried nicht kennen sollten: Der Mann hat nicht nur mich, sondern eine ganze Generation geprägt und war stilbildend für den deutschen Cartoon. Er nahm dabei nicht nur den politischen Gegner aufs Korn, sondern auch immer wieder die eigene Szene, und falls ihr bisher nichts von ihm gelesen habt, solltet ihr versuchen, eines seiner längst vergriffenen Comic-Alben im Antiquariat zu ergattern.
Vielen Dank lieber Gerhard Seyfried, dass du das möglich gemacht hast!
Gerhard Seyfrieds Blog: gerhardseyfried.de