Ein Mann in Großbritannien klagte jahrelang über Kopfschmerzen, Krämpfe, Geschmacks- und Geruchsirritationen. Die Ärzte untersuchten ihn zunächst auf Tuberkulose, Syphilis, Krebs und diverse andere garstige Krankheiten, fanden aber nichts Konkretes. Sicher war nur, dass der Mann eine abnormale Hirnregion besaß (was auch immer das heißt) und einen Entzündungsherd im Kopf hatte, also wurde er über vier Jahre hinweg regelmäßig in die MRT-Röhre geschoben, um die Entwicklung zu beobachten. Als die Ärte schließlich entschieden, dass sie den Mann operieren müssen, holten sie einen 1 cm langen Bandwurm aus seinem Schädel. Das Viech hatte sich die ganze Zeit über von Fettsäuren aus seinem Gehirn ernährt. Holy shit!
Parasiten, die mein Hirn befallen, sind nicht nur eine meiner absoluten Horrorvorstellungen, sondern auch ziemlich ungewöhnlich: Dass ein Bandwurm den Weg in einen Menschen findet, kommt eher selten vor. Allerdings handelt es sich hier wohl um eine besonders fiese Bandwurm-Art namens Spirometra erinacei, die hauptsächlich in Asien verbreitet ist. Untersuchungen an dem Bandwurm, den sie dem armen Mann aus dem Kopf geschnitten haben, ergaben, dass diese Art über ein 10x größeres Genom als bisher angenommen verfügt. Die Wissenschaftler vermuten, dass der Bandwurm so besonders anpassungsfähig ist. Da der Mensch nicht zu den natürlichen Wirten des Brainwurms gehört, nistet er sich nicht (wie bei Bandwürmern üblich) in der Magen-Darm-Gegend ein, sondern zum Beispiel in der Lunge oder unter der Haut. Ein solcher Bandwurmbefall im Gehirn ist aber zuvor noch nicht dokumentiert worden.
So, ich geh dann mal kurz brechen.
>> New Scientist: Watch a tapeworm squirm through a living man’s brain